In einem zukünftigen elektrischen Verbundnetz, das überwiegend aus regenerativen Erzeugern gespeist wird, müssen Offshore-Windparks als große Erzeuger die Rolle von heutigen Kraftwerken übernehmen. Sie müssen dazu netzbildend oder netzstützend arbeiten. In diesem Vorhaben sollen vor allem die Anforderungen an Offshore-Windparks, die über Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) an das Verbundnetz angeschlossen sind, im kurzen Zeitbereich betrachtet werden.

Dazu gehören die Momentanreserve (virtuelle Schwungmasse), die Spannungsbildung, aber auch subsynchrone und übersynchrone Resonanzdämpfungen. Erforscht werden soll auch, wie ein Schwarzstart eines Teilnetzes des landseitigen Verbundnetzes durch den Offshore-Windpark erfolgen kann. Darüber hinaus sollen Verfahren untersucht werden, die es dem Offshore-Windpark-Kraftwerk ermöglichen, Primär- und Sekundärregelleistung bereitzustellen. Dazu werden unterschiedliche Betriebsführungsstrategien für das Zusammenspiel aus HGÜ und Windpark erforscht und verglichen.

Im Hinblick auf die große Bedeutung der Offshore-Windenergie für die Energiewende soll ferner untersucht werden, ob sich die Offshore-Windpark-Kraftwerke seeseitig koppeln lassen. Durch die so entstehende Vermaschung mehrerer Offshore-Windparks und Offshore-HGÜ-Stationen wird eine Erhöhung der Verfügbarkeit der Windenergie und damit eine Erhöhung der Systemsicherheit in den Stromnetzen der Zukunft erreicht.

Im Teilvorhaben der Universität Rostock werden zunächst die Anforderungen an die spannungseinprägende Regelung des landseitigen HGÜ Umrichters erforscht. Dazu wird einerseits auf die bereits von den TSO-Projektpartnern entwickelten Testnetze zurückgegriffen, andererseits wird an einem exemplarischen Einknotennetz der Einfluss anderer regenerativer Erzeuger und der Lasten auf das Gesamtsystemverhalten untersucht.

Es werden sodann unterschiedliche generische Regelungskonzepte sowohl für die HGÜ-Umrichter als auch für die WEA-Umrichter erforscht. Das damit erzielbare Systemverhalten wird mit dem verglichen, dass sich durch die Verwendung heute verfügbarer, industrieller Regelungen erreichen lässt.